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https://matelma.com/de-de   /    Donnerstag 21. November 2024

Kirschen: alles Wissenswerte über Rassen, Anpflanzung, schneiden, ernten ....

 Kirschbaum:

Prunus avium (Süßkirsche ) ---> - avium = beliebt bei Vögeln.
Prunus cerasus (Sauerkirsche)

Ursprung: Europa und Asien.
Rosengewächse: - Rosaceae (Steinobst)

Rassen: Bigarreau Van, Hedelfinger, Castor, Early Rivers, Lapins, Frühkirsche, Oktavia, Regina, Schneider, Skeena, Spanische Knorpelkirsche, Sumtare, Sunburst, Sylvia, F121 oder wilde Sorten, Sämlinge,...

Anpflanzen als:

  • Kurzstamm: 0,5 Meter (Stammhöhe).
  • Halbstamm: 1,1 Meter (Stammhöhe).
  • Hochstamm wächst bis 1,8 Meter (Stammhöhe).
  • Verschiedene Spalierformen

Das Pflanzloch muss mindestens 1,5-mal so tief und 2x so breit sein wie die Pflanze.
Einen guten Kompost mit mäßig kompostiertem Stallmist hineingeben.
Beachten Sie die Höhe des Auges (muss sichtbar bleiben).
Beim Anpflanzen reichlich bewässern, so dass sich die Erde gut zwischen den Wurzeln verteilen kann. In den nächsten Tagen noch zusätzlich Wasser geben.
In den nächsten Jahren weniger organischen Dünger geben. Zu viel Stickstoff kann zu Krankheiten, zu schnellem Wachstum oder Schwächung der Pflanze führen.
Mulchen kann jederzeit, dabei muss jedoch der richtige Abstand vom Baum beachtet werden, um Krankheiten zu vermeiden.

Folgende Abstände müssen eingehalten werden:

-   3 x 2 Meter bei Kurzstamm (einfachere Ernte)
-   5 x 3 Meter bei Halbstamm.
- 10 x 12 Meter oder mehr bei Hochstamm (schwierige Ernte).

Alle Werte sind Durchschnittswerte und hängen vom  jeweiligen Unterstamm sowie der Rasse ab.


Tipp: Beim Kauf junger Bäume kann man die Wurzel um ungefähr ein Drittel kürzen.
- Zweige um 3 cm zurückschneiden . --->  Nur im Winter, ab November bis März schneiden.

Ansonsten wird eine Art Pflegeschnitt durchgeführt:
- Wildwuchs so weit wie möglich zurückschneiden.
- Nach innen wachsende oder steile Zweige ganz abschneiden.
- Tote Zweige entfernen.
- Immer bis zum Stumpf zurückschneiden, dann werden blinde Augen weniger schnell aktiviert und der Austritt von Harz (bluten)  wird verhindert.
- Luft und Licht in die Krone lassen, auch die untersten Zweige sollten Licht bekommen.
- Schneiden verhindert zu schnelle Fruchtentwicklung und ergibt dickere Früchte.

Bestäubung:
- geschieht  durch Kreuzbestäubung. Für eine optimale Kreuzbestäubung gleichzeitig blühende Rassen anpflanzen.
- Bei früh blühenden Rassen können Schäden durch Nachtfrost entstehen.
- Die Kirsche ist einhäusig, d.h. sie braucht Insekten zur Befruchtung.

Blüte: April -  Mai.

Ernte:
Frühe Sorten ab Juni, spätere im Juli.
Vorsichtig ernten, keine Stücke von den Zweigen abreißen!  Dies führt unwiderruflich zu Krankheiten und Schäden beim folgenden Fruchtansatz.
Mögliche Farben der Frucht: gelb, rot bis dunkelrot, purpur, orange ...
Spätere Kirschen (Winter) stammen vor allem aus Australien, Amerika und der Türkei.

TIPP
: Vorsicht bei Kirschen aus strahlungsbelasteten Gebieten (nuklearer Fall out)! Hier gilt: Gesundheit geht über alles.
Kirschen dürfen nur eine bestimmte Dosis strahlender Stoffe enthalten, sehr oft werden aber noch immer zu hohe Konzentrationen gemessen.

Ringen oder Kerben von Bäumen:
Diese Technik wird  zur Anregung eines größeren Fruchtansatzes eingesetzt. Achten Sie dabei auf den richtigen Zeitpunkt, um die Assimilation optimal zu beeinflussen.

Wichtig bei der Anzucht in Treibhäusern: Für einen optimalen Ertrag müssen die Bäume kurz und gut verzweigt sein. Heutzutage werden viele kurzstämmige Rassen im Treibhaus gezüchtet, um Vogelfraß und Krankheiten zu vermeiden. Dies hat jedoch den Nachteil, dass das Treibhaus ansonsten wenig genutzt werden kann, außerdem  brauchen die Pflanzen intensive Pflege (Wasserhaushalt, Düngung, Licht, Einsatz von Insekten usw.). Manchmal wird auch unter Plastik gezüchtet.


Okulieren auf dem  Unterstamm
:
Die beste Zeit hierfür ist der August.
Die Sämlinge sollten mindestens zwei Jahre alt sein.
Wir entfernen mit dem Okuliermesser ein Stückchen Rinde mit Knospe und Kambium von ca. 3 cm Länge. Anschließend wird dieses Stück Rinde auf einem geeigneten Sämling mit einem T- förmigen Einschnitt unter der Rinde auf der Kambiumschicht angebracht. 
Der Einschnitt wird mit Bast verbunden oder mit kaltem oder warmem Okulationswachs versiegelt. 

Wenn das Auge anwächst, sieht man, dass der Blattstiel an der Knospe abfällt.
Wenn der Blattstiel vertrocknet ist und sich nicht löst, ist das Anwachsen des Auges möglicherweise misslungen.


Wissenswert:
Beim Anpflanzen werden die jungen Bäumchen fest an einem Pfahl verankert. Zwischen Pfahl und Rinde sollte nicht zu viel  Zwischenraum sein, um Schäden bei starkem Wind zu vermeiden. Verwenden Sie Neopren oder Fahrradreifen zum Anbinden.
Bringen Sie das Auge oder Edelreis bei Kurzstämmen oder Spalierformen nicht zu tief an (Handhöhe über dem Boden).
Pflanzen Sie die Bäume genauso tief wie auf dem Feld des Züchters oder im Containertopf, um zusätzliche Triebe zu verhindern.
Sämlinge und wilde Rassen blühen erst nach 3-5 Jahren.
Mittelmäßige und schwächere Kurzstämme tragen im Allgemeinen schon nach zwei Jahren Früchte.
Bitte beachten Sie, dass Kirschen keinen nassen Boden vertragen.
Ein Süßkirschenbaum wird größer als ein Sauerkirschenbaum.
Schaffen Sie Sorten mit vielen Früchten an, die weniger schnell aufbrechen.



Prunus avium 'Plena'  ist die schönste Süßkirsche. Leider trägt sie keine Früchte, ziert aber viele Straßen und Parkanlagen.


Achten Sie beim Anpflanzen darauf, dass der Wind von vorne kommt, so dass Insekten schneller den Weg zu ihren Bäumen finden.  Eine gute Aufstellung  fördert einen besseren Fruchtansatz.
Das Schneiden von Steinobst  führt manchmal zum 'Bluten' der Bäume. Dadurch können sich Krankheiten, wie Bakterienkrebs,  entwickeln.

Kragenfäule entsteht bei älteren Bäumen und kann die Ernte gefährden (Hochstamm). Hierbei empfehlen sich einige Tragzweige, um den Baum von der Leiter aus pflegen zu können.

Krankheiten:

- Blütenmonilia (Monilia laxa)
- Blattläuse
- Fruchtfäule (Monilia fructigena)
- Hagelfäule (Schimmel)
- Risse (keine Krankheit, eher ein Wasserproblem), resistente Rassen anschaffen.
- Kragenfäule (verhindern Sie Wunden durch Scheuern oder verkehrtes Schneiden).Diese Krankheit wird unter anderem von  Weißdorn, Feuerdorn, Birne, Apfel und Vogelbeere übertragen.
- Vogelfraß: Abdecken mit Netzen, oder Anpflanzung unter Plastik oder im Gewächshaus.

Nährstoffe: ca. 50 Kcal, außerdem Eiweiß, Kohlenhydrate, Fasern, Vitamin C ( viel),  Calcium, Eisen u.a.

In der Küche
:
Eingemachte Kirschen in Branntwein oder Cognac, Kirschkuchen, Bier, Fladenküchlein mit Kirschen u.dgl.

Industrie:  Kirschkerne werden zum Füllen von Kopfkissen verwendet.

Tipp: Kaufen Sie immer frische, nicht beschädigte Früchte, denn Kirschen sind nicht lange haltbar. Bei beschädigten Früchten tritt rasch Schimmel auf.
Die Kirschen vor dem Entfernen des Stiels sorgfältig mit kaltem Wasser waschen.
Auf einem Küchentuch oder in einer Schale vorsichtig aufbewahren und in den Kühlschrank stellen.

#464Maurice Claes

Autor: Maurice Claes

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